Im Garten fällt einiges an Abfall an – das meiste davon natürlich rein biologisch abbaubar. Alleine schon der Rasenschnitt füllt gerade bei einem größeren Garten die Bio-Tonne sehr schnell – zu schnell sogar! Jetzt stellt sich die Frage: Wohin mit dem Rasenschnitt?
Gibt es Alternativen zum Entsorgen des abgeschnittenen Rasens in der Bio-Tonne? Und wenn ja, wo hilft der Rasenschnitt vielleicht sogar weiter?
In unserem Garten, der etwa 100 m² Rasen umfasst, fallen bei jedem Mal Rasenmähen etwa 30 – 40 Liter Rasenschnitt an. Wenn Sie bedenken, dass Sie insbesondere im Sommer mindestens einmal pro Woche Rasenmähen werden, dann kommen schnell große Mengen zustande.
Wie viel Abschnitt tatsächlich anfällt, das hängt ein wenig davon ab, ob ich den Rasen gerade gedüngt habe und natürlich ob das Wetter (Hitze, Regen… etc.) entsprechend ideale Bedingungen bietet. Während der Rasenpflege im Herbst oder bei hohen Temperaturen im Sommer fällt dieses Volumen etwas kleiner aus, im Winter entfällt das Rasenmähen bei Schnee und Frost natürlich gänzlich.
Also, lassen Sie uns starten: Welche Möglichkeiten gibt es jetzt, den Rasenschnitt entsorgen zu können?
Unsere Empfehlung
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Rasenschnitt in der Biotonne entsorgen
Die erste Möglichkeit ist die offensichtlichste: Den abgeschnittenen Rasen ganz bequem in der Bio-Tonne entsorgen.
Dadurch, dass unsere Rasenfläche nicht extrem groß ist, passt der Rasenschnitt gerade eben noch in unsere Biotonne. Glücklicherweise wird diese alle 2 Wochen geleert, sonst wird es doch arg eng. Nur dadurch, dass der Rasenabfall innerhalb von einer Woche an Volumen verliert, passt der Rasen gerade so in die Biotonne.
Doch was können Sie tun, wenn Ihr Rasen größer ist? Klar, zum einen könnten Sie sich eine größere Biotonne bestellen. Wir haben aktuell eine Tonne mit einem Fassungsvermögen von 60 Litern. Die größte, bei uns verfügbare, Biotonne umfasst 120 Liter – es ist also noch Luft nach oben, wenngleich diese Variante natürlich für höhere Abfall-Gebühren sorgen wird.
Den Rasenschnitt eines Rasenstücks mit 200 m² Fläche können Sie mit dieser größeren Tonne also gerade noch entsorgen. Beachten Sie jedoch, dass neben dem Rasen fast keine weiteren Bioabfälle mehr Platz in der Tonne finden werden.
Obendrein gibt es ja auch größere Gärten. Welche Optionen haben Sie, um den Rasenschnitt ordentlich zu entsorgen? Und was kann man tun, damit der abgeschnittene Rasen Ihnen vielleicht sogar Kosten einspart?
Mulchmähen und den Rasenschnitt als Dünger verwenden
In einem extra Artikel haben wir auf unserem Rasen-Blog schon über das „Rasen mulchen“ gesprochen. Dabei mähen Sie den Rasen mit speziellen Mulchmähern, die den Rasenschnitt stark zerkleinern und an der Seite wieder herauspusten.
Dadurch, dass der kleingehäckselte Rasen direkt in die Grasnarbe fällt und dort kompostiert, bilden die enthaltenen Nährstoffe einen prima Dünger. Dieser Bio-Rasendünger sorgt für ein gesundes Wachstum Ihres Rasens – und das zum Nulltarif. Eigentlich sehr gut, oder?
Rasenroboter setzen das Mulchmähen permanent ein. Dadurch, dass sie täglich im Einsatz sind, werden immer nur wenige Millimeter von den Spitzen abgeschnitten und können direkt in in neue Nährstoffe gewandelt werden.
Funktioniert das Bodenleben bei Ihnen nicht ganz so gut, dann kann sich durch das Mulchmähen ein Rasenfilz bilden. Hier können Sie mit Huminsäuren sowie speziellem Rasendünger gegensteuern und die Mikroorganismen im Boden stärken.
Als Bodendecker für Beete verwenden
Daneben können Sie den Schnitt des Rasens auch für die Bekämpfung des Unkrauts in Ihren Beeten einsetzen. Schütten Sie dazu den Inhalt des Fangkorbs von Ihrem Rasenmäher einfach unter die Büsche und Sträucher auf die Erde. Verteilen Sie das Schnittgut anschließend gleichmäßig unter den Pflanzen.
Wenn Sie dafür sorgen, dass die Rasenschicht auf Ihrem Beet mehrere Centimeter hoch ist, dann arbeiten zwei Effekte für Sie:
- Abgabe von Nährstoffen in den Boden
- Vernichtung von Unkraut durch Dunkelheit
Ja, die Rasenschicht wird Dunkelheit erzeugen und nimmt dem Unkraut dadurch die Lebensgrundlage. In der Folge sterben die Unkrautpflanzen in den meisten Fällen ab.
Persönlich finde ich, dass dieser Rasenmulch auf den Beeten auch optisch sehr gut wirkt. Er erzeugt eine gewisse Gleichmäßigkeit und riecht zeitgleich (zumindest direkt nach dem Rasenmähen) sehr gut!
Kompostieren – Aus Rasen Erde machen
Eine weitere Option ist das Kompostieren der Rasenpflanzen. In einem speziell dafür gemachten Komposter werden neben den organisch abbaubaren Abfällen (Biomüll) auch die abgeschnittenen Grashalme geworfen.
Der normale Zersetzungsprozess beginnt, wenn eine gute Durchmischung von Biomüll und abgeschnittenen Grashalmen vorliegt. Zusätzlich können Laub oder zerkleinerte Holzspäne hineingegeben werden, um den Kompostiervorgang zu verstärken.
Früher haben wir immer geschaut, dass jeder Regenwurm, den wir finden konnten, ebenfalls in diesen Komposter gelegt wurde. Diese kleinen Tiere fressen sich durch die vorhandenen Materialien und sorgen dadurch für eine gute Zersetzung.
Nach einer langen Zeit, wird aus den ursprünglichen Abfällen feine Erde. Diese Erde kann dann wiederum für die Beete verwendet werden. Sie können sicher sein, dass die Erde mit vielen Nährstoffen versorgt ist und damit eine gute Grundlage für sämtliche Pflanzen bildet.
Fazit
Wir haben Ihnen hier vier unterschiedliche Möglichkeiten vorgestellt, wie Sie die abgeschnittenen Rasenpflanzen entsorgen können. Neben dem reinen Entsorgen in der Biotonne, bringen die anderen beiden Optionen Ihnen sogar einen Mehrwert.
Sowohl beim Mulchen als auch beim Kompostieren, werden die Abfälle zu wertvollen Produkten. Während beim Mulchen der Effekt bereits nach kurzer Zeit eintritt, müssen Sie beim Kompostieren ein wenig mehr Geduld mitbringen. Auch das Verteilen auf den Beeten bringt einen positiven Effekt und verbessert insgesamt die Bodenqualität spürbar.
Sie sehen also, dass aus dem relativ normalen und unscheinbaren Rasenschnitt durchaus etwas Wertvolles entstehen kann.
Häufige Fragen zum Rasenschnitt entsorgen
Diese Fragen und Antworten bieten einen Überblick darüber, wie man Rasenschnitt am besten entsorgt, und zeigen verschiedene Möglichkeiten auf, ihn sinnvoll wiederzuverwenden oder umweltfreundlich zu entsorgen.
Warum ist es wichtig, Rasenschnitt zu entsorgen?
Abgeschnittene Grashalme können den Rasen ersticken, wenn er liegenbleibt, und zu unerwünschtem Unkrautwachstum führen. Die Entsorgung hilft, die Rasenqualität zu erhalten.
Kann ich den Rasenschnitt einfach auf dem Rasen liegenlassen?
Kleine Mengen können als Mulch dienen, aber zu viel Schnitt kann das Gras ersticken und zu Problemen führen.
Wie entsorge ich Rasenschnitt am besten?
Optionen sind Kompostierung, Verwendung als Mulch in Pflanzenbeeten oder die Abgabe im Grünabfall der örtlichen Entsorgung.
Kann ich den Rasenschnitt einfach auf den Kompost geben?
Ja, aber mischen Sie ihn gut mit anderen organischen Materialien, um Verklumpungen und Geruch zu vermeiden.
Wie lange dauert es, bis Rasenschnitt zu Kompost wird?
Unter optimalen Bedingungen kann Rasenschnitt in etwa 3 bis 6 Monaten zu Kompost zerfallen.
Ist es möglich, Rasenschnitt zu verbrennen?
Das Verbrennen von Rasenschnitt ist in vielen Gebieten aufgrund von Umweltschutzvorschriften untersagt. Überprüfen Sie lokale Bestimmungen.
Kann ich Rasenschnitt als Füllmaterial für Hochbeete verwenden?
Ja, gemischt mit anderen organischen Materialien kann Rasenschnitt als Füllmaterial dienen, aber nicht ausschließlich.
Ist es sicher, Rasenschnitt von behandeltem Gras zu kompostieren?
Vermeiden Sie es, Rasenschnitt von chemisch behandeltem Gras zu kompostieren, um mögliche Schadstoffe im Kompost zu reduzieren.
Kann ich Rasenschnitt direkt als Dünger verwenden?
Rasenschnitt kann als natürlicher Stickstoffdünger dienen. Allerdings funktioniert das nur, wenn die abgeschnittenen Rasenpflanzen in der Grasnarbe verrotten und so die Nährstoffe freigibt.
Gibt es alternative Wege zur Entsorgung von Rasenschnitt?
Einige kommunale Abfallentsorgungsstellen bieten möglicherweise spezielle Abholungen oder Recyclingmöglichkeiten für Ihren Rasen-Abfall an. Recherchieren Sie dazu die lokalen Möglichkeiten.
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Eigentlich ist es am besten, im geschlossenen Kreislauf zu kompostieren. Aber selbst wenn man dazu nicht die Möglichkeit hat – viele regionale Entsorgungsunternehmen haben quasi einen „großen Komposthaufen“, auf den Biotonne und etwa Grünschnitt von Gartenbau und Grünflächenamt kommt. Das Endprodukt kann man dann als Humus wieder in Säcken (oder auch großen Mengen) kaufen…