Nach dem trocknen Sommer 2018 und unzähligem Sprengen (und Sprinkler Umstellen) hat sich unser Leser Michael dazu entschieden, Versenkregner in seinem Rasen zu integrieren. Seinen Erfahrungsbericht teilt er in diesem Artikel dankenswerterweise mit uns und natürlich mit Ihnen.
Eins vorweg: es ist keine schöne Arbeit den vorhandenen Rasen aufzustechen und danach wieder ansehnlich einzuarbeiten, aber wie heißt es so schön, von nichts kommt nichts.
Bei meiner Recherche bin ich auf Versenkregner von Gardena, RainBird und Hunter gestoßen.
Gardena habe ich recht schnell ausgeschlossen, da ich gerne auf einen Anbieter setzen wollte der auch Großflächen und Sport Bewässerung macht, da ich mir hier eine bessere Haltbarkeit und Verarbeitung erhoffe.
RainBird und Hunter unterscheiden sich nicht wesentlich, also habe ich mich aus dem Bauch heraus für RainBird entschieden.
Meine Wahl fiel dabei auf 2 Modelle:
- 3504
- und 5004
Bei beiden handelt es sich um Getrieberegner, das heißt, dass sie nur einen Strahl haben und sich in einem zuvor eingestellten Winkel vor und zurück drehen. Das ermöglicht eine höhere Reichweite.
Unsere Empfehlung
Animatio Profi-Rasendünger
Reichweite einfach einzustellen
Die beiden Versenkregner arbeiten mit unterschiedlichen Düsen um die Reichweite zu variieren und einer kleinen Schraube, mit der man eine feine Justierung von ca. 1m einstellen kann.
min. Druck | max. Druck | min. Reichweite | max. Reichweite | min. Durchlauf | max. Durchlauf | Preis | |
5004 | 1,7 Bar | 4,5 Bar | 10,1 m | 15,2 m | 250 l/h | 2190 l/h | xxx € |
3504 | 1,72 Bar | 3,79 Bar | 4,57 m | 10,67 m | 120 l/h | 1.040 l/h | xxx € |
Wie man sehen kann, ist der größere 5004 für mehr gedacht, als den deutschen Durchschnittsgarten. Er fängt da an, wo der kleine 3405 aufhört. Kaum jemand wird privat jedoch eine Pumpleistung von mehr als 4000l/h aufbringen können, um nur 2 Sprinkler auf volle Leistung laufen zu lassen.
Das ist aber kein Problem, auch bei durchschnittlich 300 l/h schafft der 5004 sicher mehr als 10 Meter Radius, weshalb er als Zentrum der Sprinkleranlage dienen sollte.
Mit ihm kann man sehr gut den Großteil seines Rasens abdecken, während die Seiten und Ecken mit den kleineren 3504 gezielt bewässert werden können – ohne großflächig die Terrasse unter Wasser zu setzen.
Selbst wenn man den Rain Bird 5004 nur im Halbkreis arbeiten lässt, schafft er mindestens 250m² und bis zu 350m² (im 360° Radius auch 700m²).
Damit übersteigt er auch den großen Gardena Getrieberegner T380 um satte 300m² – und das bei einem deutlich geringeren Anschaffungspreis.
Tipp: Lesen Sie auch unseren Erfahrungsbericht zum GARDENA OS 140.
Wichtig: Die Pumpe muss mitspielen
Wir haben bei uns im Keller eine alte OSNA L Pumpe stehen. Diese gilt zwar als nahezu unzerstörbar, hat aber leider nur eine Fördermenge von 2500l/h. Zum Vergleich schafft ein durchschnittliches Hauswasserwerk >3000l.
Das bedeutet für mich, dass ich nicht alle Sprinkler auf Maximum laufen lassen kann. Allein ein 5004er schafft bei 3 Bar bis zu 1700l/h!
Das war aber auch nie beabsichtigt. Realistisch für den Rain Bird 5400 ist bei reduzierter Wasserdurchlaufmenge ein Wert von 500l/h – die 3504 brauchen ca. 400l/h. Diese lässt sich ganz einfach durch das Austauschen der blauen Düsen regeln.
Inwiefern die Werte von RainBird mit der Realität übereinstimmen, kann ich nicht genau sagen. Aber als Richtwert taugen sie allemal, zumindest der Zusammenhang zwischen Düse und Reichweite ist nachvollziehbar.
Grundsätzlich muss ich sagen, dass die Dokumentation von RainBird überaus ausführlich ist. Man kann exakt Reichweite und Wassermenge nachschlagen, wenn Druck und eingesetzte Düse bekannt sind. Sehr löblich!
Kleines Manko: die Anleitung liegt nicht bei, sie ist nur Online zu finden. Ansonsten unterscheidet sich die Installation nicht zu den Modellen von Gardena und Hunter, einzig auf den Anschluss sollten Sie achten. Der 5004 benötigt ¾“, während die 3405 nur ½“ braucht.
Los geht’s – Die ersten Tests
Der RainBird 3504 erfüllt seinen Zweck sehr gut. Ca. 10 Meter sollten mit der großen Düse drin sein, auch wenn sie das in meinem Setup nicht unbedingt schaffen müssen – mir reichen ca. 8m.
Als ich den 5004 angeklemmt hatte, habe ich mich kurz erschrocken. Sagen wir es mal so, gut dass der Nachbar gerade nicht durch den Garten lief.
Die 3.0 Düse, die standardmäßig verbaut ist, hat es weit über unsere Beete geschafft – und das ohne Probleme.
Ein Test mit der großen 8.0 Düse war entsprechend extremer. Da hat man sehr deutlich gemerkt, dass diese Sprinkler auch für große Gärten gemacht sind. Ich muss sagen, dass ich positiv überrascht bin. Die Werte, die RainBird für die Reichweite angibt, sind absolut realistisch.
Zunächst habe ich alles einmal oberirdisch verlegt und dann das Wasser angestellt.
Überschwemmung oder Enttäuschung?
Der erste Test über einen ½“ Schlauch war erschreckend, nur ein wenig Geplätscher, mehr als ein Sprinkler war so zeitgleich nicht zu betreiben, was aber durchaus Sinn machte, wenn man sich die obigen Werte anschaut.
Die Rückholfeder der RainBird Regner hat es in sich und benötigt einiges an Power um „anzustarten“. Mit einem ¾“ Schlauch ging es dann direkt besser und alle Regner sind problemlos gestartet.
Hier schwächelte dann aber plötzlich der 5004. Wenn ich 3 Sprinkler simultan laufen lasse, sinkt der Druck einfach zu weit ab. Es laufen zwar alle Versenkregner, aber der Große 5004 zeigt ein doch eher schlechtes Bild.
Bei dem Druck wird die Wasserverteilung von dem Strahl plötzlich schlechter. Wesentlich mehr Wasser kommt am hinteren Ende an. Vorne nur sehr wenig.
Das sah bei meinem Test mit dem 5004 allein wesentlich besser aus.
Man muss dazu aber sagen, dass der Druck an der Pumpe nur noch bei dauerhaft 2-2,5 Bar lag. Dazu kommen dann einige Verluste auf der Schlauchstrecke und die beiden anderen Sprinkler, die ebenfalls Leistung zehren. Der Rasensprenger bekommt in meinem Fall einfach zu wenig Power.
Das war aber kein Problem. Rein rechnerisch reicht hier auch ein 3405, also kurzerhand auf das etwas kleinere Modell gewechselt und schon sah alles viel besser aus.
Jetzt nur noch richtig einstellen, dazu ein wenig mit den Düsen rumprobieren und den Winkel richtig festlegen.
Fertig!
Fazit
Ich bin mit den Rainbird Modellen sehr zufrieden, sie laufen jetzt ca. 4 Wochen und erfüllen ihren Dienst mehr als gut.
Die Anschaffungskosten sind bei ca. 12 Euro pro Regner mehr als moderat.
Der 5004 ist kein Vorgarten Sprinkler mehr, hier können Gartenfreunde mit viel Fläche ohne Bedenken zuschlagen und das ganz ohne sich in finanzielle Unsummen zu stürzen. Ganz wichtig ist jedoch, dass immer genug Leistung für das Setup vorhanden ist. Alternativ muss man weniger Sprinkler zeitgleich betreiben.
Einige Dinge sind zu beachten:
- Man sollte in seinem Kreislauf keine Engpässe wie ½“ Schläuche einsetzen. Am besten direkt von der Pumpe 25mm PE Verlegen, dann ist man gut bedient und hat auch noch ein wenig Puffer.
- Bei maximaler Wurfweite ist der Wasserverbrauch enorm und nicht jede Pumpe kann dann mehr als einen Sprinkler stemmen. Deshalb muss man bei der Berechnung der Sprengweite im Hinterkopf behalten, dass die Regner immer gedrosselt laufen.
Vorteile:
- Reichweite
- Anschaffungskosten
- Robuste Bauweise
- Hoher Wasserdurchlauf
Nachteile:
- Ein wenig aufwendiger einzustellen
- Benötigt ausreichend Pumpleistung
- Hoher Wasserdurchlauf
Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an unseren Leser für diese umfangreichen Erfahrungen. Wir hoffen, dass wir Sie damit bei Ihrer Entscheidung, einen RainBird Rasensprenger zu kaufen unterstützen konnten.
Kostenloser Newsletter
Holen Sie sich das Experten-Wissen