Wenn Haushaltsmittel gegen das hartnäckige Unkraut nicht mehr helfen, greifen viele Gärtner schnell zu chemischen Totalherbiziden, welche jegliches Pflanzenwachstum punktuell einschränken. Besonders auf Flächen, die von sämtlichem Bewuchs freigehalten werden sollen, können diese starken Unkrautbekämpfer wahre Wunder bewirken.
Doch der Einsatz von sog. Total- oder Breitbandherbiziden ist nicht überall gestattet. Daher sollten Sie sich vor dem Kauf über Einzelheiten informieren und die genaue Wirkungsweise eines solchen Unkrautbekämpfungsmittels nachvollziehen.
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Was sind Totalherbizide?
Bei Breitbandherbiziden, welche umgangssprachlich auch als Totalherbizide bezeichnet werden, geht es um aggressive Mittel gegen das Unkraut- und Pflanzenwachstum im privaten Bereich. Wer bereits mit schonenderen Bekämpfern gearbeitet hat, diese das ständige Wiederkehren der unliebsamen Beikrauts allerdings nicht stoppen konnten, greift gern zu dieser Art der Unkrautvernichtung.
Das wohl beliebteste und meistverkaufte Totalherbizid ist Glyphosat. Dieses wird vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt und stoppt zuverlässig das Wachstum jeglicher einkeimblättrigen und zweikeimblättrigen Pflanzen und soll gleichzeitig keine Gefahr für Lebewesen darstellen. So zumindest der bisherige Sachstand.
Obwohl Glyphosat biologisch abbaubar ist, stellte die WHO fest, dass das Totalherbizid maßgeblich zum Artensterben beitrüge und auch beim Menschen krebserregend sei. Deshalb soll der beliebte Unkrautvernichter bis 2023 auch in Deutschland verboten werden.
Aber nicht nur Glyphosat macht den Gesundheitsinstituten Sorge; jegliche Breitbandherbizide würden der Umwelt schaden, da sie alle Pflanzen – solange sie nicht entsprechend gentechnisch manipuliert wurden – töten. Dies sorge beispielsweise nicht nur auf dem Feld, sondern auch neben den behandelten Ackerflächen, für weniger Wildblumen und trüge somit zum Bienensterben bei.
Unterschied zwischen selektiven Herbiziden und Totalherbiziden
Die Unterscheidung von Herbiziden unterteilt sich in 4 Kriterien, welche nach Aufnahmeort, Anwendungszeitpunkt, Wirkungsweise und Wirkungsbereich unterschieden werden. Selektive Herbizide und Totalherbizide unterscheiden sich im Wirkungsbereich, da sie bekämpfend auf unterschiedliche Pflanzen wirken.
Total- oder Breitbandherbizide töten dabei jegliche Arten von Unkraut und wirken sich nebenbei auch erheblich auf das generelle Pflanzenwachstum im Anwendungsbereich aus. Anders ist das bei selektiven Herbiziden, wie dem Rasenunkrautvernichter Terra Domi Dicotex.
Wie der Name bereits vermuten lässt, sind selektive Herbizide so zusammengesetzt, dass sie nur gegen jenes Unkraut (bzw. Unkrautgruppen) wirken, welches Sie tatsächlich bekämpfen möchten. Der Wirkstoff wirkt für diese Gruppen also besser als bei anderen Pflanzen, wie bspw. Kulturpflanzen.
Der Vorteil hierbei liegt auf der Hand; gerade in der Landwirtschaft können die selektiven Herbizide nämlich ohne Folgen während des Wachstums der Kulturpflanzen angewandt werden. Totalherbizide werden hingegen ausschließlich zwischen den Fruchtfolgen genutzt.
Wenn Sie gezielt nur das Unkraut im Rasen entfernen möchten, dann ist ein selektives Herbizid ratsam, da es ausschließlich die zweikeimblättrigen Unkrautpflanzen bekämpft und die Rasenpflanzen dabei schont.
Einsatzbereiche von Breitbandherbiziden im privaten Bereich
Tatsächlich ist der Einsatz von Totalherbiziden und anderen Unkrautvernichtern selbst auf privatem Boden nicht überall gestattet. Trotzdem sind die Anwendungsgebiete vielfältig und die Wirkung ebenfalls kaum von anderen Mitteln zu übertreffen.
So wenden Sie Totalherbizide an
Das bekannteste aller Totalherbizide ist Glyphosat. Durch dessen Aggressivität ist es kann es dem Boden schaden und wird sukzessive überall verboten. Man merkt das besonders daran, dass es mittlerweile nicht mehr so leicht zu kaufen ist, wie noch vor ein paar Jahren. Bei unseren Nachbarn in Österreich gibt es bereits ein Verbot für den Unkrautvernichter.
Der Hersteller Roundup, welcher in Polen und auf polnischen Webseiten noch immer sein bekanntes, Glyphosat-haltiges Mittel verkauft, ist nun auf einen Vernichter ohne die umstrittene Chemikalie umgestiegen.
Das Roundup AC Unkrautfrei ist ebenfalls ein Totalherbizid, welches in 3 Liter-Flaschen verkauft wird und direkt auf das zu bekämpfende Unkraut aufgesprüht wird. Da das Glyphosat hier durch Essigsäure ersetzt wurde, ist das Produkt weniger aggressiv und bienenfreundlich, allerdings auch leicht selbst herzustellen.
Das Roundup AC Unkrautvernichter Konzentrat scheint hier laut Kundenbewertungen aufgrund des Wirkstoffs Pelargonsäure schon deutlich effektiver.
Hier ist der Einsatz von Unkrautbekämpfungsmitteln verboten
Obwohl Totalherbizide für den privaten Garten in der Regel erlaubt sind, sollten einige Regeln für das Aufbringen von Unkrautbekämpfungsmitteln beachtet werden. Denn auch wenn das Verbot von Glyphosat voraussichtlich erst ab 2023 gilt, sind einige Orte für Unkrautvernichter aller Art tabu.
Hierzu gehören vor allem versiegelte Flächen, also gepflasterte Wege mit Fugen oder Straßenränder. Wer hier Unkrautvernichter aufsprüht, muss damit rechnen, dass der Wirkstoff auf den Steinen zurückbleibt und mit dem nächsten Regen in Abflüsse, Kanalisationen und Gewässer gespült wird.
Auch an Straßen- und Wegrändern, Böschungen und Ackerrändern (sog. Nichtkultur-Flächen) ist das Aufbringen jeglicher Unkrautvernichter verboten. Selbst dann, wenn sie als Hausmittel deklariert werden.
Wer das Unkraut an diesen Stellen dennoch mit Chemie bekämpft, begeht eine Ordnungswidrigkeit, welche vom Pflanzenschutzdienst geahndet wird. Bei Verletzung dieser Regeln kann man mit Bußgeldern rechnen. Diese fallen je nach Bundesland unterschiedlich hoch aus.
Foto: JohnAlexandr /iStockfoto.com
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