Sie kennen das bestimmt auch, Sie haben es unter der Woche leider nicht geschafft, den Rasen zu mähen. Die Folge: am Ende der Woche erwarten Sie jede Menge zu lang gewordene Rasenpflanzen. Jetzt muss das Wetter am Wochenende mitspielen, damit der Rasen endlich gekürzt werden kann.
Aber in vielen Fällen erwarten uns nicht nur lang gewachsene Rasenpflanzen. Nein, häufig finden wir auch (plötzlich) blühende Gräser mitten in unserem Garten: Hilfe, unser Rasen blüht!
Aber wie genau kommt diese Blüte zustande? Und was kann man dagegen unternehmen?
Unsere Empfehlung
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Das einjährige Rispengras (Poa Annua)
Wir haben in unterschiedlichen Foren sowie anderen Websites recherchiert und dabei festgestellt, dass wir glücklicherweise nicht alleine sind mit unserem „Problem“ – viele Rasenbesitzer kämpfen mit dem blühenden Rasen.
Dieses Phänomen scheint (bedauerlicherweise) nahezu in jedem Garten vorzukommen.
In vielen Fällen handelt es sich tatsächlich um das einjährige Rispengras „Poa Annua“. Charakteristisch für die unerwünschte Wildpflanze sind vor allem die nach allen Seiten ausgestellten Rispen an der Spitze – diese Blüten sehen aus wie eine Mini-Getreideart.
Auch die knospenartigen Abzweigungen, die mitunter auch Triebfeder für eine neue Verwurzelung sind, bieten die Möglichkeit einer Identifizierung. In unserem Fall ist der Farbton dieser Pflanzen leider etwas anders, als der Rasen ringsum. Daraus resultieren unschöne Flecken, um die wir uns auf jeden Fall kümmern müssen.
Der blühende Rasen ist zudem trittfest, sodass auch starke Belastungen für die Pflanzen kein Problem darstellen.
Die Wildpflanze hat nicht nur schlechte Seiten
Als Rasenliebhaber wünschen wir uns einen Rasen, frei von Unkraut und sonstigen Pflanzen, die das Erscheinungsbild negativ beeinflussen. Auf der anderen Seite ist jede Pflanze in der Natur auch für etwas gut. Und so hat auch das einjährige Rispengras seine Bedeutung. Es ist nämlich ein wunderbarer Stickstoffanzeiger.
Wächst die Poa Annua also bei Ihnen im Boden, können Sie davon ausgehen, dass dieser reich an Stickstoff ist. Besonders für die Rasenpflege im Herbst eine wunderbare Vorraussetzung, dass Ihr Rasen einen knackigen Winter gut übersehen sollte.
Insgesamt wächst diese Wildpflanze besonders gut auf nährstoffhaltigen Böden. Hier könnte man die These aufstellen, dass ein vermehrtes Düngen des Rasens auch zu einer erhöhten Population der Poa Annua führt. So weit würde ich an dieser Stelle aber nicht gehen.
Kriechtriebe auf dem Boden sorgen für eine schnelle Verbreitung sowie die dichte Verwurzelung. Diese Triebe verdrängen leider die übrigen Rasenpflanzen und machen so Platz für die rasche Ausbreitung.
Was hilft gegen einjähriges Rispengras?
So sehr man sich in der Rasenpflege auch anstrengt, leider gibt es kein sonderlich wirksames Mittel dagegen.
Einzig ein regelmäßiges Rasenmähen wird dafür sorgen, dass Sie die Blüten nicht zu Gesicht bekommen und so im Idealfall die Verbreitung nicht sehen. Zusätzlich nehmen Sie den Pflanzen die Chance, ihre Samen bei Ihnen auf dem Rasen zu verteilen und sich somit noch schneller zu verbreiten.
Ansonsten gibt es einen kleinen Hoffnungschimmer: die Wildpflanze im Rasen stirbt im Herbst / Winter ab. In den meisten Fällen bilden sich im Frühjahr jedoch aus den kleinsten Samen in der Erde neue Pflanzen – eine Restchance bleibt jedoch, dass keine neuen Pflanzen an der Stelle nachkommen.
Vielleicht haben Sie ja Glück und die blühenden Gräser sind im nächsten Jahr nicht mehr in Ihrem Rasen.
Letzter Ausweg: Rasen ausstechen
Das letzte und ultimative Mittel ist immer das Ausstechen der betroffenen Stellen im Rasen. Denken Sie dabei daran, dass Sie auch die Erde mitnehmen und das Loch anschließend mit neuer Rasenerde auffüllen.
Nun noch den Rasen nachsäen, einige Wochen warten und dann sollte von dem einjährigen Rispengras nichts mehr übrig sein.
Bei dieser Methode ist es wichtig, dass Sie vorher abwägen, wie viele Stellen betroffen sind und ob Sie temporär lieber mit Löchern im Rasen leben, als mit der Poa Annua. Bis der Rasen wieder blickdicht gewachsen ist, werden nämlich einige Wochen ins Land ziehen.
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